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2e) Wasserqualität, P und Sauerstoff über Grund

Fakten

[In der Rubrik 'Fakten' werden Aussagen, Präsentationen und Grafiken der Experten gesammelt und weitere Quellen (Gutachten, Studien...) bereitgestellt]

Argumente

[In der Rubrik 'Argumente' sind die Aussagen von Teilnehmnden des Dialogforums gesammelt. Dies sind die Probleme, Lösungen, Bedenken und Informationen, die die Teilnehmenden während der Veranstaltungen geäußert oder selbst in das Wiki eingestellt haben]

Probleme

  • Wärmere Winter sorgen für eine schlechtere Durchmischung der Wasserschichten des Bodensees. Derzeit ist der Sauerstoffgehalt über Grund gut, aber im Gefolge des Klimawandels wird die Durchmischung des Sees schlechter. Dann nimmt der Sauerstoffgehalt über Grund ab. Dieser Prozess wird auch vom Phosphorgehalt beeinflusst.

Lösungsvorschläge

Bedenken

  • Szenarien zum Sauerstoffgehalt über Grund: vergleichbar zu früheren Szenarien zum Waldsterben?

  • Phosphorgehalt – Sauerstoff über Grund – Entwicklung der Felcheneier = kein Zusammenhang mit der Populationsgröße.

Informationen der Teilnehmenden

  • Wahrgenommene Veränderung im See: In der Tiefe eine höhere Phosphorkonzentration, weniger Durchmischung, das Phosphor ist für Algen nicht verfügbar.

  • Schwankungen beim Sauerstoff über Grund hängen sehr stark von kalten Fallwinden ab (vgl. Studie am Genfer See), der Wind hat einen großen Einfluss.

  • Sauerstoffarmut am Seegrund kann zu Rücklösungsprozessen auf dem Seegrund führen, bei denen verschiedene Stoffe herausgelöst werden (Mangan, Metalle, Phosphat...).

  • Es gibt Langzeitmessungen und Sedimentaufzeichnungen zu Schwermetallen. Ihr Gehalt kann also im Zusammenhang mit den Schwankungen des P-Gehalts dargestellt werden.

  • Die Trinkwasserentnahme findet 10 m über Grund statt. Vergangene Messwerte haben gezeigt, dass bei einem geringeren Gehalt von Sauerstoff über Grund der Gehalt an Arsen im Trinkwasser zugenommen hat.

  • Derzeit werden humantoxikologische Grenzwerte für Arsen im Trinkwasser diskutiert, die in der Größenordnung der heute schon im Bodensee vorkommenden Werte liegen.

blauer_bericht_56 BUS-Abb04_Schema Sedimentfalle.pdf

Fragen

[Die Rubrik 'Fragen' zeigt das Ergebnis des ersten Dialogforums, die Frageliste als Grundlage für den Faktencheck. Weitere Fragen wurden von den Teilnehmenden ergänzt]

Wie viel PO4 -P verträgt der Bodensee im Freiwasser bei einem O2-Gehalt von mindestens 4 mg O2 am Seegrund? (4 Pkte.)

Wie viel organisch verrottbares Material kommt bei einem Phosphorgehalt von 10-15 mg/m3 auf dem Seegrund an? (1 Pkt.)

Welche Probleme haben vergleichbare Seen (z.B. Comersee, Genfersee u.a.) mit dem Klimawandel/Umwälzungen? (1 Pkt.)

Weitere Fragen / Ergänzungen / Vertiefungsfragen:

  • Wie wirken sich metallische und andere Substanzen auf den P-Gehalt und die Fangerträge aus? Gibt es dazu Grafiken?

  • Hängt der Gehalt von Sauerstoff über Grund auch von der durchschnittlichen Gewässertiefe ab (vgl. andere Seen: Gardasee, Genfer See...)?

  • Welche Probleme haben vergleichbare Seen z.B. Comersee, Gardesee, Genfersee etc. mit dem vielzitierten Klimawandel, hinsichtlich Ihrer Umwälzung und des Sauerstoffgehaltes in den verschiedenen Gewässerschichten?

  • Wie aussagekräftig / zuverlässig sind die Szenarien / Modellrechnungen zum Klimawandel und seinen Auswirkungen auf den See?

  • Welche Auswirkungen haben 10-15 mg/m3 P (Gesamtphosphat) auf den Sauerstoff über Grund und auf Rücklösungsprozesse mit negativen Auswirkungen auf das Trinkwasser?

  • Wie sehen die derzeit diskutierten Arsen-Grenzwerte im Vergleich zur 'Hintergrundstrahlung' aus?

  • Der See als CO2-Senke: wann funktioniert er am besten?

Konsensformulierungen

[Als Ergebnis des zweiten und dritten Dialogforums zeigen die Konsensformulierungen, in welchen Punkten die verschiedenen Nutzergruppen des Bodensees übereinstimmen]

Sauerstoffkonzentration über Grund

Der Sauerstoffgehalt über Grund ist zentral für die Wasserqualität des Bodensees. Über die aktuellen Sauerstoffverhältnisse am Seegrund haben wir verlässliche Fakten aufgrund von dauerhaft installierten Messgeräten und im Wasser erhobener Daten.

Durch den Klimawandel findet eine schlechtere Durchmischung der Wasserschichten im See statt, wodurch weniger Sauerstoff in die tieferen Wasserschichten eingetragen wird. Selbst bei einem durchschnittlichen Gehalt von aktuell 7-8 mg/m3 P verschlechtern sich aufgrund der geringeren Zirkulation die Sauerstoffverhältnisse über Grund, wie aktuelle Messungen zeigen.

Eine Simulation weist darüber hinaus auf die Gefahr hin, dass eine Erhöhung der durchschnittlichen P-Konzentration diese Entwicklung verstärkt. Die Grundannahme besagt, dass eine Erhöhung des durchschnittlichen P-Gehalts zu der Produktion von mehr organischer Masse führt, die letztlich – langfristig gesehen – zum Teil am Seegrund landet. Allerdings erkennen wir nur Trends und wissen noch zu wenig über die Zusammenhänge von Phytoplankton, Zooplankton, Fischbestand usw.