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1) Die wirtschaftliche und soziokulturelle Situation der Fischerei

Fakten

Argumente

Fragen

Konsensformulierungen

[Als Ergebnis des zweiten und dritten Dialogforums zeigen die Konsensformulierungen, in welchen Punkten die verschiedenen Nutzergruppen des Bodensees übereinstimmen.]

Wie ist die soziokulturelle und ökonomische Situation der Berufsfischerei heute?

Bis vor wenigen Jahren hatte der Anteil der Binnenfischerei am Bodensee mengenmäßig eine wichtige Bedeutung für die Deckung des lokalen Bedarfs an Bodensee-typischen Fischen. Auch für den Tourismus spielt die Bodenseefischerei als Werbeträger eine wichtige Rolle.

Berufsfischerei im Haupterwerb bedeutet, etwa 60-80% des Familieneinkommens sollten aus der Fischerei erwirtschaftet werden, das sind ca. 6,5 t Fang pro Patent und ca. 50-80.000 € Umsatz. Das ist derzeit am Bodensee für die Berufsfischer nicht möglich, der momentan verwertbare Fangertrag ist beim gegenwärtigen Zustand stark verringert (aktuell ca. 2,5 t pro Patent).

Die IBKF orientiert die Zahl der Patente an den zu erwartenden Fangmengen im Jahr 2020 (ca. 80 Patente = ca. 500 t). Dies entspricht nicht mehr der gegenwärtigen Situation.

2012 konnte nach einer Marktstudie noch gut die Hälfte des Felchenbedarfs aus Wildfang vom Bodensee abgedeckt werden. Inzwischen gehen die Fänge zurück, während der Bedarf eher zunimmt. Exakte statistische Daten fehlen jedoch.

Darüber hinaus gibt es den soziokulturellen Wert der Berufs- und Angelfischerei am Bodensee, der nicht so leicht in Zahlen gefasst werden kann, der jedoch erheblich ist. Hier wäre eine umfassende Wertschöpfungsstudie wünschenswert.

In wie weit hat die Verringerung der Maschenweite Einfluss auf die Erträge?

Bisher konnte der Fischertrag und der Fischbestand unter anderem mit der Maschenweite der Netze nachhaltig reguliert werden. Für eine weitere Verringerung der Maschenweite gibt es in der aktuellen Situation keinen Konsens. Wir haben keinen Überbestand an jungen oder kleinwüchsigen Felchen, sondern einen Zuwachs an anderen Fischarten (Konkurrenz zwischen Beständen).

Hätte man 1950 mit heutigen Fischerei-Methoden ebenso viel Fisch gefangen wie heute?

Die Frage ist für das aktuelle Problem der Ertragsfähigkeit des Bodensees nicht relevant.