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1d) Aquakultur

Fakten

[In der Rubrik 'Fakten' werden Aussagen, Präsentationen und Grafiken der Experten gesammelt und weitere Quellen (Gutachten, Studien...) bereitgestellt]

        Synopse der übergeordneten Erkenntnisse aus der Nachhaltigkeitsbewertung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben im Rahmen der DBU-Förderinitiative

        Felchenaquakultur_Finnland_Roesch_2014

       Brinker_Aquakultur.pdf

Roland Stohr: Gedanken zur Aquakultur

Argumente

[In der Rubrik 'Argumente' sind die Aussagen von Teilnehmnden des Dialogforums gesammelt. Dies sind die Probleme, Lösungen, Bedenken und Informationen, die die Teilnehmenden während der Veranstaltungen geäußert oder selbst in das Wiki eingestellt haben]

Probleme

Lösungsvorschläge

  • Netzgehege im Bodensee für Aquakulturen.

  • Aquaponik auf der Reichenau.

Bedenken

  • Die Kosten für verschiedene Formen der Aquakultur sind hoch.

  • Aquakultur muss von der IGKB offen diskutiert werden.

  • Aquakultur nur in einer Größenordnung, dass es den weggebrochenen Fang ersetzt (ca. 600 t/Jahr).

  • Bei Aquakultur sollten die Fischer den Zugriff auf die Verwertung haben.

  • Ausbreitung von Krankheiten als Risiko bei der Aquakultur.

  • Fischer sind Fischer und keine Züchter, lehnen die Aquakultur aber nicht generell ab.

  • Wollen die Kunden Produkte aus Aquakultur?

  • Können die Fischer das als selbständige Unternehmer machen? Jedem Fischer seine eigene Aquakultur dürfte aus finanziellen Gründen (Investition, Betriebskosten) schwierig werden.

  • Ist ein realistischer Preis für Fische aus Aquakultur möglich? Viele Gastronomen sind vermutlich nicht bereit, das zu bezahlen.

Informationen der Teilnehmenden

  • Es gibt im Bodensee eine Felchenart, die sich für Aquakultur zu eignen scheint (Netzgehege mit ca 15 m Durchmessern, der Nährstoffgehalt an P würde nur um etwa 1 % steigen).

  • Der Naturschutz ist vermutlich eher mit Aquakultur einverstanden als mit einem Phosphatmanagement.

Fragen

[Die Rubrik 'Fragen' zeigt das Ergebnis des ersten Dialogforums, die Frageliste als Grundlage für den Faktencheck. Weitere Fragen wurden von den Teilnehmenden ergänzt]

Wie kann Aquakultur am Bodensee umgesetzt werden? Welche Genehmigungen werden benötigt? (6 Pkte.)

Weitere Fragen / Ergänzungen / Vertiefungsfragen:

  • Wie kann man Fische am Bodensee erzeugen, mit dem Wasser und der Genetik aus dem Bodensee?

  • Kann sich der Gewässerschutz Aquakultur-Anlagen im Bodensee vorstellen? (In BaWü gibt es dazu Vorarbeiten).

  • Welche Investitionen und Organisationsformen kann man sich bei verschiedenen Varianten der Aquakultur vorstellen? Welche Pilotversuche wären notwendig?

  • Welche organisatorischen und rechtlichen Möglichkeiten haben die Fischer in Bezug auf die Aquakultur?

Konsensformulierungen

[Als Ergebnis des zweiten und dritten Dialogforums zeigen die Konsensformulierungen, in welchen Punkten die verschiedenen Nutzergruppen des Bodensees übereinstimmen]

Wie kann man Fische am Bodensee erzeugen, mit dem Wasser und der Genetik aus dem Bodensee?

Mit Aquakultur lassen sich genetisch „echte“ Bodenseefelchen züchten.

Wie kann Aquakultur am Bodensee umgesetzt werden (fischereiökologisch, betriebswirtschaftlich)?

Eine Technische / ökonomische Bewertung durch externe Experten empfiehlt Netzgehege im See oder geschlossene Anlagen an Land. Die Zucht der Jungfische benötigt warmes Wasser (Wärmetauscher), Reinigung des Ablaufwassers, danach 10 – 12 Netzgehege im See. Produktionskosten pro kg Felchen 5,5-6,5 €. Kreislaufanlagen an Land sind wesentlich teurer, die Produktionskosten steigen auf 6-7 €/ kg.

Welche Genehmigungen werden benötigt?

Derzeit sind nach den Bodensee-Richtlinien Netzgehege im Bodensee nur zur Nachzucht von Fischen aus dem See zugelassen. Für eine Überarbeitung der Richtlinie wird ein Antrag seitens des Investors benötigt.

Kann sich der Gewässerschutz Aquakultur-Anlagen im Bodensee vorstellen? Der Phosphoreintrag in den See liegt bei etwa 0,2 – 0,3% zusätzlichen P. Der Gewässerschutz wird die Frage aufgeschlossen diskutieren.

Welche Investitionen und Organisationsformen kann man sich bei verschiedenen Varianten der Aquakultur vorstellen?

Für die Setzlingsaufzucht sind eine Investition 1,1 – 1,5 Mio € und 3 Arbeitskräfte notwendig. Für Netzgehege ist die geschätzte Investition mind. 1,5 Mio € und drei Arbeitskräfte. Deutlich kleinere Anlagen rechnen sich wirtschaftlich nicht, Anlagen an Land sind deutlich teurer (ca. 6,5 Mio €).

Welche Pilotversuche wären notwendig?

Fischbrutanstalt umbauen zur Erzeugung von Satzfischen, Netzgehege unter Realbedingungen prüfen.

Welche organisatorischen und rechtlichen Möglichkeiten haben die Fischer in Bezug auf die Aquakultur?

Möglich sind beispielsweise genossenschaftliche Zusammenschlüsse von Berufsfischern (zentral produzieren, dezentral vermarkten). Die Aquakultur sollte in die Strukturen der Berufsfischer eingebunden sein.

Sonstiges

Die Größenordnung sollte im Moment in etwa der fehlenden Fangmenge entsprechen (ca. 650 t / Jahr). Das Thema war Gegenstand der Koalitionsvereinbarung des Landes Baden-Württemberg.