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3c) Abwasserbehandlung und Phosphatmanagement

Fakten

[In der Rubrik 'Fakten' werden Aussagen, Präsentationen und Grafiken der Experten gesammelt und weitere Quellen (Gutachten, Studien...) bereitgestellt]

Argumente

[In der Rubrik 'Argumente' sind die Aussagen von Teilnehmnden des Dialogforums gesammelt. Dies sind die Probleme, Lösungen, Bedenken und Informationen, die die Teilnehmenden während der Veranstaltungen geäußert oder selbst in das Wiki eingestellt haben]

Probleme

Dazu ein aktueller Zeitungsbericht aus dem Thurgau        ARA-Betriebsleiter lässt Dampf ab

  • Die Experten-Aussage aus dem dritten Dialogforum, dass die Kosten für die letzten 5% Fällung nicht ermittelt werden könnten, sind aus Sicht der Berufsfischer enttäuschend. Ähnlich der Aussage, wieviel P in den See eingebracht werden müssten, um auf 10-15mg/m3 zu kommen, sollte auch eine Hochrechnung der Kosten für die letzten 5% P-Fällung darstellbar sein.

  • Die Berufsfischer sehen es als großes Problem an, wenn zukünftig der Eintrag des P in den Zuflüssen weiter reduziert wird, denn dann sinkt der stetige langsame Eintrag des P noch stärker und sorgt für weitere Nährstoffknappheit im See. Hochwasserereignisse in der Art von 1999 und 2016 finden selten statt. Die Berufsfischerei benötigt Verbesserungen im „heutigen Alltag des Sees“.

Lösungsvorschläge

  • Wir haben ja jetzt schon ein Phosphatmanagement über unsere Kläranlagen. Dieses wollen wir verändern.

  • Für die Frage des Phosphormanagements müssen alle Interessengruppen umfassend zusammenarbeiten und die Wechselwirkungen umfassend prüfen.

Bedenken

  • Die Wasserverschlechterung durch Rücklösungsstoffe am Seegrund kann für das Trinkwasser problematisch werden. Wegen der langfristigen Prozesse (Klimawandel...) sollte man die Reinigungsleistung der Kläranlagen nicht zurückfahren.

  • Wenn wir Fischer im Dialogforum mit belastbaren Fakten (nicht Thesen) feststellen, dass unsere Forderungen dem Bodensee schaden, dann ziehen wir sie zurück.

Informationen der Teilnehmenden

  • Emissionsgrenzwerte für Kläranlagen sind im Bodensee-Wassereinzugsgebiet halb so hoch wie im Rest von Österreich.

  • Die kleinere Zahl der Kläranlagen im Wassereinzugsgebiet liegt direkt am See.

  • Aus Gründen des Korrosionsschutzes darf man dem Trinkwasser max. 2 mg/l Phosphor beimischen. Am Bodensee diskutieren wir über 5 – 15 mg/m3.

  • Die Eisenfällung, mit der in Kläranlagen der Phosphor herausgefiltert wird, bindet auch sonstige Schadstoffe, die anthropogen ins Wasser eingebracht wurden.

  • Für die menschliche Gesundheit ist der Wert von 15 mg/m3 P kein Problem – in der Wurst steckt viel mehr. Aber aus Gründen der Wechselwirkungen mit anderen Stoffen im See kann sich die Trinkwasserqualität verschlechtern. Derzeit findet z.B. auf europäischer Ebene eine Diskussion um die Neubewertung von Arsen und deutlich strengere Grenzwerte statt.

Fragen

[Die Rubrik 'Fragen' zeigt das Ergebnis des ersten Dialogforums, die Frageliste als Grundlage für den Faktencheck. Weitere Fragen wurden von den Teilnehmenden ergänzt]

Welche Chancen bzw. Risiken bestehen bei einem Phosphatmanagement (Trinkwasser, Fischerei, Tourismus u.a.)? (8 Pkte)

Wie will man die P-Konzentration erhöhen, ohne die anderen Kompartimente zu belasten? (2 Pkte.)

Wie wirkt sich eine weitere Reduzierung des P-Gehalts der Zuflüsse auf den P-Gehalt im Bodensee aus? (1 Pkt.)

Was kosten die letzten 5% P-Fällung in den Kläranlagen? (1 Pkt.)

Mit welchen Mitteln und um welchen Wert müsste die P-Emission an den Quellen erhöht werden, um auf 15 mg/m3 im See zu kommen? Welche technischen Voraussetzungen wären dazu nötig? (0 Pkte.)

Weitere Fragen / Ergänzungen / Vertiefungsfragen:

  • Was würde bei 10 – 15 mg/m3 P am Seegrund mit dem Sauerstoff passieren? Was war schlecht bei 15 mg/m3 P? Welche Gefahren gehen von einem Phosphorgehalt von 10 -15 mg/m3 aus?

  • Welche Anforderungen hätte der Trinkwasserschutz und die Reinigungsleistung der Kläranlagen zu erfüllen, wenn der P-Gehalt erhöht würde? Welche zusätzlichen Reinigungsmethoden bräuchte es? Welche Kosten würden entstehen? → aber erst beantworten: was passiert bei 15 mg/m3 P?

  • Welche finanziellen Mehrkosten verursachen die letzten 5-8% P-Fällung in den Kläranlagen von 90% auf 95-98% am Bodensee und wieviel Geld könnte damit der einzelne Wassernutzer dabei sparen. Könnte das eingesparte Geld dann nicht für weitere Forschungen hinsichtlich der Gewässerreinigung verwendet werden ?

  • Ist es möglich das aktuell geklärte Abwasser in die höheren Gewässerschichten des Bodensees(nicht im Uferbereich) wo die Wachstumsprozesse stattfinden einzuleiten, um damit im Epilimnion für etwas mehr Nährstoffe zu sorgen, bzw. wie und in welchem Zeitraum könnte das umgesetzt werden.

Konsensformulierungen

[Als Ergebnis des zweiten und dritten Dialogforums zeigen die Konsensformulierungen, in welchen Punkten die verschiedenen Nutzergruppen des Bodensees übereinstimmen]